Herbst 2021 - Tour durch die Normandie
Vom Mont Saint-Michel bis zur Alabasterküste
Ein lange gehegter Traum von mir (Susie) war es, Mont St. Michel zu sehen. Auch Stefan wollte einige Ziele in der Normandie sehen. So war es nicht schwer, das Ziel für die Herbsttour zu finden. Für die Vorbereitung hat Stefan eine Google Karte mit vielen möglichen Zielen markiert. Trotzdem war der Plan, sich treiben zu lassen. Nur das erste (Haupt-)Ziel stand fest ...
Los ging es am 22.09.21, leider erst spät, aber Hauptsache los. Das angepeilte Ziel war daher nicht so weit, ein Wohnmobilstellplatz in Aachen.
Toller Platz für 47 Mobile, aber an einem Mittwochabend, außerhalb der Ferien, war er trotzdem leider voll. Damit hatten wir ehrlicherweise nicht gerechnet.
Und nun? Handy raus und die Umgebung mit park4night checken und einen neuen Stellplatz suchen. Auf einem Parkplatz wollten wir nicht übernachten, außerdem musste unser Frischwassertank noch gefüllt werden.
Letztlich sind wir in Holland gelandet (1 Tunnelweg, 6372 XH Landgraaf) ein kleiner Stellplatz für 25 Mobile in der Nähe von Heerlen. Sehr ruhig gelegen.
Rund 700 km später sind wir am Ziel, der Campingplatz Camping du Mont Saint-Michel (camping-montsaintmichel.com). Auf dem Weg dahin haben wir telefonisch reserviert, das war auch gut, denn sonst kommt man nicht in den abgesperrten Bereich rund um die Insel. Der Campingplatz liegt für einen Besuch hervorragend Es sind nur wenige hundert Meter bis zur Straße, die zur Insel führt. Daher war es einfach, sich schon abends einen ersten Blick zu gönnen.
Was für ein Tag. Morgens war das Wetter leider noch nicht so schön, aber am späten Nachmittag hat sich die Sonne dann doch noch gezeigt. Auf der Insel herrschte Maskenpflicht (für ein paar Fotos haben wir diese ganz kurzfristig mal umgangen). Knapp 15.000 Schritte, 30 Stockwerke und ein paar Kilometer mit dem Fahrrad zum Einkaufen das körperliche Fazit des Tages. Bei Stefan kamen noch unzählige Mückenstiche durch unser kleines Picknick mit Bier und Wein in der Abendsonne hinzu.
Am Samstag, den 25.09.2021 ging es dann weiter. Der erste Halt war ein kleiner Parkplatz unterhalb von Herqueville, großartige Aussicht, aber das Übernachten leider verboten.
Egal, also noch ein Stück weiter. Nächstes Ziel ein kleiner Wohnmobilparkplatz in Auderville auf dem man auch übernachten darf. Wir hatten Glück, obwohl wir etwas spät waren, ein Platz war noch frei.
Neuer Text

Am nächsten Morgen ging es weiter die Küste entlang, auf kleinen Straßen unter anderem vorbei am Port Racine, dem kleinsten Hafen von Frankreich.
Nach dem kleinen Zwischenstopp ging es wieder weiter, das nächste Ziel Cherbourg-en Cotentin. Dort hat es uns auf den ersten Blick so gar nicht gefallen. Auf einen zweiten Blick hatten wir keine Lust, daher haben wir nur ent- und versorgt und sind weiter gefahren. Bis, ja bis wir zur Mittagszeit bei einem Straßenhändler vorbeigekommen sind, der über offenem Feuer gegrillte Hähnchen verkauft hat. Es gab dort zwar auch einen kleinen Picknickplatz, aber so direkt an der Straße, da suchen wir uns doch was anderes. In der Nähe war ein Leuchtturm, den Stefan auf seiner Google Karte markiert hatte. Dort angekommen hatten wir nicht nur unserem Platz fürs Mittagessen sondern auch unseren Schlafplatz für die Nacht gefunden ... am Phare du Cap Lévi in der Nähe von Fermanville. Nach dem Mittagessen folgte eine kleine Wanderung an der Küste entlang, unter anderem zum Fort du Cap Lévi. Zum Abendessen hat uns das Wetter weiter verwöhnt und wir konnten an diesem wunderschönen Platz draußen picknicken ... frei nach "Leben wie Gott in Frankreich" oder "es könnte uns bedeutend schlechter gehen".
Nach einer windigen aber sonst sehr ruhigen Nacht ging es weiter. Jetzt geht es auf die D-Day Route, auf der wir uns einige Orte ansehen wollen.
Erster Haltepunkt Batterie de Caqueret.
Nächster Halt Phare de Gatteville, mit einer Höhe von 75 m der zweitgrößte Leuchtturm Frankreichs. 365 Stufen zur Aussichtsplattform. Wir können leider nicht hoch, zu windig, oben kann man sich nicht halten, auch wenn die Kartenverkäuferin mit einem Grinsen im Gesicht meinte "Even if you're German".

Nächster Stop Barfleur, schöner kleiner Hafen.

Weiter geht es zum Utah Beach Memorial. Erster Strand an dem am 6. Juni 1944 die Landung der Alliierten erfolgte.
Nach zwei Nächten freistehend haben wir diese Nacht auf einem Campingplatz in Ravenoville verbracht, Camping des Iles, nur durch eine kleine Straße vom Strand getrennt.
Am 28.09.2021 ging es weiter auf der D-Day Route zum Point du Hoc.
Am 6. Juni 1944 stürmten 225 US-Ranger die 30 m senkrecht aufragende Steilküste, da sich dort eine Artilleriestellung mit schweren 155-mm Kanonen befunden hat. Die Truppen mussten nach hohen Verlusten jedoch feststellen, dass die Geschütze schon weggeschafft worden waren, sie wurden später durch eine Patrouille etwa einen Kilometer entfernt in einem Obstgarten gefunden und zerstört.
Nächster Strandabschnitt auf der D-Day Route ist Omaha Beach inVierville-sur-Mer, etwa 10 km lang und unfassbar schön.
Am östlichen Ende des Strandes in Colleville-sur-Mer befindet sich der amerikanische Soldatenfriedhof (Cimetière Américan de Normandie), auf dem auf 70 Hektar fast 10.000 Soldaten ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.
Da wir am Ende des Tages dort waren, haben wir um 17 Uhr auch den Fahnenappell miterlebt, absolut beeindruckend und berührend.
Die nächsten zwei Nächte haben wir auf dem Campingplatz Flower Camping Omaha Beach verbracht, oberhalb des westlichen Endes des Strandes gelegen. Die Wohnmobilstellplätze mit Meerblick sind terrassenförmig angelegt, man hat einen traumhaften Blick auf Strand und Meer. Direkt an den Stellplätzen führt ein Weg runter zum Strand.

Den "Ruhetag" haben wir genossen, ein ganz langer Strandspaziergang, Muscheln essen, fotografieren, Drohne fliegen lassen ... einfach ein schöner Tag.
Auch der Sonnenaufgang am nächsten Morgen ist einfach sehenswert.
Nach dem Frühstück geht es weiter, nächstes Ziel Batterie Longues-sur-Mer. Sie ist die einzige deutsche Küstenbatterie des Atlantikwalles mit noch erhaltenen Kanonen in der gesamten Normandie.
Am Gold Beach in Arromanches-les-Bains kann man Reste des künstlichen Hafens Mulberry B besichtigen.
Ein kurzer Abstecher nach Bayeux um die Kathedrale zu besichtigen.

