Herbsttour 2020 - Die Flucht vor den Risikogebieten
Erst mal muss das Ding nach Hause
Da steht er nun. Der Countdown auf Null, das Wohnmobil vor uns. Die Aufregung ist aber immer noch dieselbe. Voller Freude ab ins Auto und nach Hause damit. Auf dem Heimweg werden weiter fleißig Pläne geschmiedet, wird über Ziele geredet.
Los gehts... Ziel: Mosel
Etwa eine Stunde später als geplant gehts los. Nach wenigen Kilometern fällt uns auf: wir haben was vergessen. Also wieder zurück. Das Spiel dann zwei mal und unser erster Trip wirkte wie eine Stadtrundfahrt durch Mettmann.
Hieraus wurde ein Stellplatz mitten in der tiefsten Eifel. Im Dunkeln angereist konnten wir noch nicht mal erkennen, wie die Umgebung aussieht. Also Strom ans Auto und den Abend genießen...
Am nächsten Morgen entpuppte sich der Stellplatz als ein schönes und sehr gepflegtes Bauernhofgelände.
Die Sanitärräume waren ausgesprochen sauber und die Gastgeber sehr freundlich.
Wohnmobilhafen Goldbach, Kapellenstraße 23, 53925 Kall
Weiter gehts... Ziel: Bodensee
Wieder auf der Autobahn stellten wir mal wieder fest: da fehlt noch was. Also war Einkaufen angesagt. Und auch wieder eine Planänderung. Irgendwann hatten wir die Idee, einen Stellplatz in der Nähe zum Übernachten zu suchen, das Wetter war einfach zu schön zum Weiterfahren und im Dunkeln am Bodensee ankommen? Darauf hatten wir keine Lust.
Stellplatz Weingut Müller-Kern, Andergasse 38, 67434 Neustadt an der Weinstraße
www.weintours.de
Nächste Etappe Bodensee oder doch Lago Maggiore?
Das Ziel für diesen Tag war dann der Bodensee... aber das Wetter? Kurzerhand im Auto umgeplant, am Lago Maggiore ist das Wetter deutlich besser also Handy raus und Campingplatz gesucht. Diesmal haben wir auch angerufen, ob er geöffnet ist und Platz für uns hat.
Schnell in Weil am Rhein noch getankt (und Susie sagt noch, hier ist auch eine AdBlue Zapfsäule), Vignette und Fleischsemmel gekauft und weiter geht es durch die Schweiz. Anhalten eher nicht...
Nun ja, 10 Minuten später, gerade über die Grenze gefahren, geht die Warnleuchte für AdBlue an. Also doch anhalten, AdBlue kaufen und Susie bekommt ihr heißgeliebtes Ragusa.
Am Lago Maggiore
In der Dämmerung angekommen, dürfen wir uns einen Stellplatz aussuchen. Ganz an den See geht es nicht, bis vor ein paar Tagen war hier noch Hochwasser. Wenn man die WoMo Tür aufmacht, sieht man ihn aber...
Der Campingplatz ist sehr naturbelassen, mit wundervollem kleinen Strand und unglaublich leer.
Camping Lido Toce, 26 Via 42 Martiri, (Italy - 28831) Baveno
Hier bleiben wir drei Nächte, das Wetter soll in den nächsten Tagen sonnig und schön bleiben.
Susie kann den Omina ausprobieren und Stefan die Drohne...
Mit zwei Rädern die Umgebung erkunden...
Mit den Rädern nach Verbania, das sind nur ein paar Kilometer. Süßes kleines Städtchen mit einer schönen Promenade.
Ein Mundschutz ist in Italien allgegenwärtig.
Abends dann nochmal die Sonnenuntergangsstimmung genießen...
Als zusätzliche Untermalung waren am See zwei Alphornbläser, das machte die Stimmung nochmal mehr besonders.
Den Regentag zum Fahren nutzen und auf zum Gardasee
Trotzdem es so schön ist verabschieden wir uns vom Lago Maggiore. Neben dem Wetter bestimmt auch Corona unsere Reiseplanung, wir haben immer einen Blick darauf, welche Region ggf. zum Risikogebiet erklärt wird.
Bisher können wir unsere weiteren Ziele getrost anfahren, auch das Wetter soll gut bleiben.
Das nächste Ziel ist ein Campingplatz zwischen Bardolino und Garda.
Camping La Rocca, Via Gardesana dell'acqua 37, (Italy- 37011) Bardolino VR
Sehr schöner Campingplatz direkt am See, mit vielen Annehmlichkeiten, so ganz anders als am Lago Maggiore.
Die Aussicht von unserem Stellplatz ist grandios, nur die Hecke und ein Weg trennen uns vom See.
Mit den Rädern geht es nach Garda (okay, man hätte auch laufen können), ein bisschen bummeln.
"Kleine Dinge" die das Herz einer Frau erfreuen... die Jacke, die ich letztes Jahr schon kaufen wollte, in meiner Größe aber nicht da war, sonst überall ausverkauft ist, hing im Laden, als ob sie auf mich gewartet hätte.
Auf den Sonnenuntergang freuen wir uns schon sehr, in den letzten beiden Jahren am See war der in unserem Rücken und der Sonnenaufgang sehr früh...
Nach drei Tagen geht es dann weiter, der einzige Fixpunkt der Reise kommt ... die "Kleine" kommt nach Bologna geflogen, wo wir sie einsammeln, den Rest der Reise machen wir dann zu dritt.
Das Ziel ist Ravenna ... oder doch nicht?
Nach dem Einsammeln am Flughafen geht unsere Tour weiter nach Ravenna, unser Ziel ist ein ländlicher Agritourismo. Sehr schöner Platz, ABER voller Mücken und Fliegen. Hier wollen wir dann doch nicht bleiben. Die Campingplätze rund um Ravenna haben ihre Saison schon beendet, also auf nach Venedig, zwei Tage früher als geplant.
Venedig ... einfach traumhaft
Es ist einfach unglaublich, wie leer Venedig ist. Wann kann durch die Gassen schlendern, ohne von einem Menschenstrom mitgerissen zu werden (so war es vor 4 Jahren, als ich mit den Mädchen dort war).
Deshalb lassen wir uns es auch nicht nehmen eine Gondelfahrt zu machen, bei so leeren Kanälen und der Blick auf die Rialtobrücke ist so noch mal ganz besonders. Gesungen hat unser Gondoliere leider nicht, bzw. nur ganz leise, scheint auch eine Coronamaßnahme zu sein.
Selbst Tauben sind auf dem Marktplatz nur sehr wenige.
Seufzerbrücke von vorne ...
... und von hinten.
Mit dem Wasserbus nach Murano und Burano oder kann man je genug Weihnachtskugeln haben?
Das es so leer ist kann man wunderbar mit dem Wasserbus auf die anderen Inseln fahren...
... erst nach Murano ...
.. dann weiter nach Burano. Eigentlich ist die Spezialität von Burano weiße Spitze, aber auch dort werden Produkte aus Murano angeboten. Ich habe die Angewohnheit, wenn mir eine schöne zu unserer Weihnachtsdeko passende Kugel in die Hand fällt, sie zu kaufen und mich beim Schmücken des Baumes an Reisen zu erinnern. Dieses Jahr werde ich mich an Venedig und Murano mehrfach erinnern ;-) .
Abends dann wieder zurück nach Venedig und zu unserem Campingplatz. Umgebungstechnisch nicht so schön, aber toll angelegt, man ist in 3 Minuten an der Bushaltestelle und zwei Haltestellen oder 10 Minuten später für 1,50€/ Fahrt in Venedig.
Camping Venezia Village, Via Orlando 8, (Italy-30170) Venezia
Auf zum Wolfgangsee
Nach drei Nächten in Venedig geht es dann wieder weiter... die Coronazahlen steigen in Italien, deshalb suchen wir das nächste Ziel so aus, das nicht nur das Wetter schön ist, sondern wir ggf. auch schnell in Deutschland sein können.
Herausgekommen ist der Wolfgangsee.
Wunderschöner Campingplatz mit Stellplätzen direkt am See..
Paradiescamping Wolfgangsee, 4 Schwand, (Austria - 5342) Gschwand
Nachdem unser Nachbar abgereist ist, ist der Blick aus dem Schlafzimmer ein Traum:
Eigentlich wollten wir dann mit der Gondel auf den Berg, den ersten Schnee des Jahres anfassen. Also mit den Rädern nach Sankt Gilgen, auf der Hinfahrt zum Campingplatz hatten wir die Gondel schon entdeckt, ABER sie fahr nur zur Probe, die offizielle Eröffnung ist erst an unserem Abreisetag. Länger können wir auch nicht bleiben, denn dann wird das Salzburger Land auch zum Risikogebiet.
Geplantes Ziel Bamberg ... und dann doch Coburg
Wir hatten es schon in unsrer CampingApp gelesen, der Stellplatz in Bamberg soll oft und schnell voll sein, wenn man nachmittags kommt, hat man kaum eine Chance... da es Freitag nachmittag ist, malen wir uns nicht allzu viele Chancen aus, aber gucken kann man ja mal.
Die Alternative war dann Coburg.
Wohnmobilstellplatz am Schwimmbad, Badweg, 96459 Coburg
Nach einem leckeren zünftigen Abendessen, machen wir am nächsten Tag noch einen Abstecher zur Veste Coburg.
Dann geht die Reise leider langsam zu Ende, naja ein kleiner Abstecher in Wertheim Village war auch noch drin :-).
Wunderbare zwei Wochen insbesondere in Zeiten von Corona. Ein erholsamer Urlaub mit viel Abstand und viel Individualismus.
Wie war das noch mal ... ursprünglich geplante Route: Mosel, Bodensee, Gardasee, Ravenna, Venedig, Kössen und daraus geworden ist aus den unterschiedlichsten Gründen: Eifel, Pfalz, Lago Maggiore, Gardasee, Venedig, Wolfgangsee und Coburg.
Einige der Ziele werden wir bestimmt nochmal ansteuern... ich freue mich schon, wenn es wieder (für länger) losgeht. So lange werden wir uns dann mit Wochenendtrips "begnügen" ... auch schön.


